Der Gottesdienst
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Seite 1: Tradition des Einzugs
So kann man den Zug (Eingangsprozession) zum Altar gestalten!
Die gelungene Einstimmung in „der Sakristei“ und der gemeinsame Einzug stärkt Konzentration und Entspannung bei Gruppen, die den Gottesdienst gestalten. Diese feierliche Ruhe überträgt sich leicht auf die anderen Gottesdienstteilnehmenden.
Ein solcher Anfang ist sinnvoller, als wenn vorher noch getuschelt und umhergerannt wird, um letzte Verabredungen zu treffen. Die versammelte Gemeinde empfindet den Einzug als „feierlich“.
Bei Gottesdiensten unter Anwesenheit vieler Kinder ist die Eingangsprozession ein Gestaltungsmoment, das Aufmerksamkeit erregt und neugierig macht auf das, was nun geschehen wird.
Was lassen wir uns doch manchmal alles einfallen, um die Aufmerksamkeit von Kindern und Erwachsenen zu wecken! Da sind solche einfachen, vielfach vergessenen Zeremonien, die es reichhaltig gibt und die starken Symbolcharakter haben, manchen Showeffekten vorzuziehen.
Der liturgische Einzug bietet Möglichkeiten zur dramaturgischen Gestaltung und theologischen Aussage.
Dennoch sollte die Einzugsprozession nicht Regel sein - einzelne Personen werden sonst zu sehr hervorgehoben.
Vielleicht gelingt es zu verdeutlichen, dass die einziehende Gruppe das "wandernde Volk Gottes" darstellt. Es wird sichtbar: Wir Menschen sind auf dem Weg.
Mit der Bibel- Konkordanz (alphabetische Zusammenstellung der in der Bibel vorkommenden Wörter) finden wir unter den Stichworten "Weg", "Tür", "Tor", "wandern" leicht einen Text zum Vorlesen oder einen Psalm, den der Chor oder die Gemeinde (oder die Einziehenden selbst) zum Einzug sprechen oder singen kann, um die symbolische Handlung des "auf dem Weg sein" zu verdeutlichen.
Folgende Psalmverse bieten sich besonders an, "refrainartig" zwischen anderen Versen oder Liedstrophen gerufen oder gesungen zu werden:
"Öffne mit die Tore zur Gerechtigkeit, damit ich eintrete, um dem Herrn zu danken" (Psalm 118,19), "Das Herz geht mir über, wenn ich daran denke: wie ich zum Hause Gottes zog in festlicher Schar, mit Jubel und Dank in feiernder Menge" (Psalm 42,5), "Tretet mit Dank durch seine Tore ein! Kommt mit Lobgesang in die Vorhöfe seines Tempels!" (Psalm 100,4).
Aus dem Evangelischen Gesangbuch (EG) eignen sich z.B. folgende Lieder:
"Wohl denen, die da wandeln", "Befiehl du deine Wege", "Herr, du wirst merken auf mein Flehen", "Meine Seele steigt auf Erden", "Dankt, dankt dem Herrn".
Beteiligt sich ein Chor, so kann dieser singend einziehen, während Gemeinde und Mitwirkende schon sitzen.
Die jeweilige Aussage, die der Einzug vermitteln soll, wird durch das Vorantragen eines Symbols optisch unterstützt:
Eine Bibel zeigt:
Botschafter ziehen ein. Dabei kann folgender Text (2.Paulus 5,20) eine Rolle spielen: "So sind wir nun Botschafter an Christi Statt, denn Gott ermahnt durch uns; so bitten wir nun an Christi Statt: Lasst euch versöhnen mit Gott."
Ein Stern verdeutlicht:
Wir sind die Suchenden. "Wir haben seinen Stern gesehen im Morgenland und sind gekommen, ihn anzubeten" (Matthäus 2,2).
Brennende Kerzen machen sinnlich erfahrbar:
Gott kommt zu uns. Passender Text: "Wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen" (Matthäus 18,20), "Mache dich auf und werde licht; denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des Herrn geht auf über dir" (Jesaja 60,1)
Vielerorts ist es räumlich möglich, dass sich der „Wanderung“ weitere Gemeindeglieder anschließen. So wird der Introitus zum „meditativen Gang“ der versammelten Gemeinde durch den Kirchsaal bzw. um den Altar.
Zu bestimmten Anlässen können alle Gottesdienstteilnehmer gemeinsam in die leere Kirche einziehen.
Dazu versammeln sich alle Gottesdienstbesucher schon vor dem Gottesdienst außerhalb des Kirchsaales (im Gemeindehaus oder im Freien) zur Einzugsprozession. Ein solches Vorhaben muss nicht vorher bekannt gegeben werden. Es schafft Gemeinschaft, wenn der Vorbereitungskreis die Gemeindeglieder empfängt und sie so zum Einzug sammelt.
Eine Einzugsprozession der besonderen Art ist der Der Einzug in die Hochzeitskirche.
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