Der Gottesdienst

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Gesang zum Eingang

Das erste Lied im Gottesdienst

Tradition und Bedeutung

Stellung im Gottesdienst

Gestaltungsvorschläge

Taufe, Trauung, Trauerfeier

Geschichte und Bedeutung des Eingangsliedes

Die Gottesdienste des frühen Mittelalters begannen mit der oben beschriebenen Einzugsprozession, die von Chorgesängen begleitet wurde.

Luther legt in seiner Gottesdienstordnung von 1526 (Deutsche Messe) auf Gemeindelieder wert, die in deutscher Sprache gesungen werden. Daher setzt er an die Stelle des vom Chor gesungenen Introitus das gemeinsam gesungene Eingangslied.

Als erste "Aktion" des Gottesdienstes soll es die verschiedenen Menschen zu einer Gemeinschaft verbinden, über den jeweiligen Text hinaus sagt es aus:

"Hier sitzt nicht jeder für sich; wir sind versammelt und gesammelt im Namen Christi."

Durch dieses gemeinsame Tun ganz zu Beginn wird deutlich, dass Gottesdienst die Sache der versammelten Gemeinde ist.

↓ Weiter: Die Stellung des Eingangsliedes

 

Wann wird das "Anfangslied" gesungen?

Mit dem Lied eröffnet die Gemeinde ihren Gottesdienst selbst.

Wir sollten alle Möglichkeiten nutzen, um zu verdeutlichen, dass Gottesdienst nicht eine "Soloshow" (unter gelegentlicher Einbeziehung des Publikums) ist.

Daher treten weder Liturg / Liturgin, noch andere Personen, vor dem Lied in Erscheinung.

↓ Weiter: Ausgestaltung und Alternativen

Einganslied gestalten

Alternativen und Anregungen

Eingangssituation beachten

Bei der Liedwahl muss die "Eingangssituation" bedacht werden. Unsicherheit durch eine zu schwere Melodie darf nicht entstehen. Der Mut zum Mitsingen soll geregt werden. Dies ist also der Ort für ein bekanntes Lied.

Nehmen Kinder, Jugendliche oder Gruppen am Gottesdienst teil, so muss gerade bei der Auswahl des Eingangsliedes an sie gedacht werden.

Wir-Lieder

Angebracht für die Anfangsituation sind "Wir-Lieder", wie "Liebster Jesu, wir sind hier" > Lautsprecheranhören, "Fröhlich wir nun all fangen an". "Ich-Lieder", wie "Ich will dich lieben, meine Stärk"“ oder "Ich möcht’, dass einer mit mir geht", passen hier nicht.

Keine Verkündigungslieder

"Biblische Erzähllieder" sind hier ebenfalls fehl am Platz. Das sind "Verkündigungslieder" und Lieder, bei denen man sich gegenseitig etwas zuruft, wie "Brich mit den Hungrigen dein Brot", "Komm, sag es allen weiter", "Lobet den Herren, denn er ist sehr freundlich". Diese Lieder sind als Predigtlieder geeignet.

Gemeinschaft wecken!

Das Gemeinschaftserlebnis wird geweckt, wenn an dieser Stelle ein neues, leicht zu erlernendes Lied unter fachlicher Leitung eingeübt wird.

Ebenso fördert es die Gemeinschaft, wenn ein bekanntes Lied ohne Instrumentalbegleitung gesungen wird (ggf. lässt man die Begleitung auch nur zur ersten Strophe weg) - diese Möglichkeit setzt voraus, dass man die Gottesdienstgemeinde kennt und gute Sänger / Sängerinnen dabei sind.

Wird das Eingangslied entsprechend ausgewählt, so kann es einzelne oder mehrere andere Teile ersetzen. Es steht dann z. B. für den Psal“, das Rüstgebet, das Kyrie oder das Gloria.

 

Eingangslied bei Taufgottesdiensten, kirchlichen Trauungen und Trauergottesdiensten

Kasualgottesdienste als besondere Situation für den Gemeindegesang

Erwartet man vorwiegend Menschen, die selten Gottesdienste besuchen, so ist die Auswahl des ersten Liedes von besonderer Bedeutung. Das gilt also insbesondere für Hochzeitsgottesdienste, für Taufgottesdienste, für die Trauerfeier und gottesdienstlich gefeierte Jubiläen und Gedenkfeiern. Werden die Teilnehmenden hier schon in das gemeinsame Singen einbezogen, so fördert das ihren Mut, auch dem weiteren Verlauf aktiv zu folgen und sich mit Gesang und Gebet zu beteiligen.

Da finden Sie Lieder für die kirchliche Trauung, die Kindtaufe und für Beerdigungen:

Für diese verschiedenen Anlässe schlage ich auf gesonderten Webseiten geeignete Lieder zum mitsingen vor.

Sie finden da Lieder zum Beginn der kirchlichen Trauung, auch Lieder zum Kyrie und Gloria und Lieder für die Feier der Taufe und auch Lieder für den Beginn des Trauergottesdienstes.

Da finden Sie auch Lieder, die von Kindern gern und gut gesungen werden und Hörbeispiele.

Es ist gut, schon bei den Vorgesprächen zu den Kasualien auf Internetseiten mit Liedern und Hörproben aufmerksam zu machen. Taufeltern, Taufpaten, Brautpaare, Trauzeugen und Trauergäste üben gern schon vorher den Gesang der Lieder.


 

Buchempfehlung für ansprechende Eingangsliturgien:

Gottesdienstportale. Mit CD: Neue Eingangsliturgien für das Kirchenjahr

Der Autor schreibt dazu: Wie kann es gelingen, dass Menschen, die den Gottesdienst besuchen, mit "Leib und Seele" ankommen können? Wie wird Menschen der Zugang zum Gottesdienst erleichtert, die eher "kirchenfern" sind?

"Gottesdienstportale" sind eine mögliche Antwort: Es sind neue Eingangsliturgien aus Worten und Musik, die die Gottesdienstbesucher neugierig machen, auf das, was kommt und die Alltag und Sonntag konkret miteinander verbinden.

Es können Hörspielszenen sein, aber auch Umfragen, Text-Klang-Collagen, Liedmeditationen oder Dialoge.

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Die beiliegende Audio-CD bietet zusätzlich Hörspielelemente, Umfragen und Lieder als Bausteine für die Vorbereitung und Durchführung von Gottesdiensten, frei nach dem Motto: in 80 Minuten durch das Kirchenjahr.

Weiter: Der liturgische Gruß