Der Gottesdienst
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↓ Auswahl der Predigttexte
↓ Wann Predigttext lesen?
↓ Predigttext gestalten
Schon vom 4. Jahrhundert an wurden für die Sonn- und Feiertage des Kirchenjahres Texte für die Lesungen und Predigten festgelegt. Zu diesen Perikopenreihen siehe die Ausführungen im einleitenden Kapitel zum Verkündigungsteil.
Bis weit ins 19. Jahrhundert hinein wurde in den lutherischen Kirchen an Sonntagen über den festgelegten Evangeliumstext gepredigt, der jährlich wiederkehrte. An den Werktagen war die Epistel Predigttext. Weitere Perikopenreihen - vor allem als Predigttexte - sind seither hinzugefügt worden. Die Perikopenordnung besteht nun aus sechs Reihen, so dass derselbe Predigttext alle sechs Jahre wiederkehrt.
Es ist zum Teil noch heute üblich, dass die Gemeinde zur Verlesung des Textes aufsteht und Liturg / Liturgin die Lesung mit „Der Herr segne dies Wort an uns allen“ beendet.
↓ Weiter: Wann wird der Predigttext gelesen
Der Predigttext kann schon vorher (als erste, zweite oder dritte Pultlesung) eingebracht werden mit dem Hinweis darauf, dass er in der Predigt ausgelegt wird. Das Evangelische Gottesdienstbuch schlägt dies vor; denn es hilft der Gemeinde, die Texte einzuordnen, wenn sie in gleichbleibender Reihenfolge (Alttestamentlicher Text - Epistel - Evangelium) stehen. Die entfaltete Gottesdienstform hat somit drei Lesungen.
Viele Gemeinden sehen in ihrer Ordnung nur eine Lesung (und den Predigttext im Rahmen der Predigt) vor. Verlegt man den Predigttext in den Lesungsteil, so wird dabei Raum für ein ausführliches Wochenlied zwischen den Lesungen geschaffen. Es ergibt sich dann folgende Reihenfolge: Epistel - Wochenlied - Evangelium - Credo - Predigt. Mit Epistel ist dann jeder Text gemeint, der nicht aus einem der Evangelien stammt - also ggf. auch ein alttestamentlicher Text.
Manchmal wird der Predigttext als Block in die Predigt eingebaut oder in mehreren Teilen mit ihr verwoben.
↓ Weiter: Kreativer Umgang mit dem Predigttext
Gestaltung / Entfaltung / Alternativen
Wird der Text vorher schon als Pultlesung dargeboten, so besteht im Rahmen der Predigt die Möglichkeit, eine weitere, ergänzende Übersetzung einzubringen.
Obwohl die Perikopenreihen erweitert wurden, gibt es dennoch gute Gründe, von den darin vorgeschlagenen Texten abzuweichen, denn die festen Reihen grenzen ein und schließen gleichzeitig andere Texte aus.
Bedenken Sie, dass viele Texte und Themenbereiche nie auftauchen, wenn man sich starr an die vorgegebene Predigttextreihe hält! Zur Erweiterung der Textmöglichkeiten möchten wir beispielhaft auf die Predigtmeditationen zum Thema "Gemeinschaft zwischen Frauen und Männern" hinweisen, die von der "Arbeitsstelle für Gottesdienst" der Evangelischen Kirche von Westfalen in Dortmund herausgegeben wurden.
Da manche Gemeindeglieder sich anhand der Perikopenreihen auf den Gottesdienst (insbesondere auf die Predigt) vorbereiten, muss man sich fragen, wie eine solche Vorbereitung möglich ist, wenn man diese Perikopen unberücksichtigt lässt. Es empfiehlt sich jedenfalls, die Texte (zumindest den Predigttext) schon vorher im Schaukasten, an der Kirchentür oder an einem dafür angebrachten Brett auszuhängen, bzw. ihn im Gemeindeinfo abzudrucken.
Auch sollte die Gemeinde in die Auswahl von Texten und Textreihen einbezogen werden.
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